Clubferien 2019
Clubferien 2019 Moselgebiet
Am Bettagsamstag konnte Tourguide Alex Hager 11 Töfffahrer und zwei Sozia bei bestem Wetter zu den Clubferien des MC Linth begrüssen.
Das Ziel dieser Clubferien war das Moseltal mit seinen verschlungenen Flussschleifen und steilen Rebenhängen, eine der faszinierendsten Ferien- und Motorradregionen Deutschlands. Mühsam wühlt sich die Mosel durch das Rheinische Schiefergebirge und hinterlässt dabei ihre berühmten Flussschleifen, die aussehen wie ein hingeworfener Bindfaden. Steil streben die Talflanken in die Höhe und geben der Mosel den Charakter eines Canyons und bieten uns Bikern tolle Strassen mit herrlichen Kurven.
Die Anreise führte uns zuerst auf der Autobahn bis nach Basel und danach in die Vogesen wo uns auf der Route des Crêtes ein erster toller Schräglagentanz erwartete und wir uns auf die kommenden Tage herrlich einstimmen konnten. Kurz nachdem wir die Grenze zu Deutschland wieder überquert hatten erreichten wir in Herbitzheim im Saarland das Hotel Bliesbrück, unser Quartier für die erste Nacht. Am nächsten Morgen fuhren wir weiter und erreichten bald den Hunsrück, ein Mittelgebirge das zwischen der Mosel und dem Mittelrhein liegt. Bei Enkirch begegneten wir zum ersten Mal der Mosel und folgten ihrem Lauf bis nach Bremm, stiegen dort in einigen tollen Bögen wieder in die Höhe und erreichten nach einer kurzen Offroadfahrt den Aussichtspunkt Calmont wo wir einen herrlichen Blick auf die Mosel werfen konnten, die hier in einer engen 180 Grad Schleife verläuft. Nach diesem kurzen Innehalten cruisten wir weiter und kamen bald wieder an der Mosel an, folgten ihren Schleifen und entlang steilen Weinbergen in südlicher Richtung, genossen oberhalb Piesport nochmals ein wunderbares Panorama mit der unten gemächlich dahinfliessenden Mosel. Kurz darauf kamen wir in Bernkastel-Kues an, stützten uns dort in die charmante Altstadt, liessen uns vom emsigen Treiben nicht stören, genossen auf dem Hauptplatz ein erstes feines Eis und waren beeindruckt von den, an einer Fassade angegebenen, Pegelständen der verschiedenen Moselhochwasser. Etwas später erreichten wir in Kinheim das direkt an der Mosel gelegene Hotel Pohl wo wir freundlich Empfangen und verwöhnt wurden und uns in der ganzen Woche sehr wohl fühlten.
Am Montag war das zweitkleinste Land der EU, das Grossherzogtum Luxemburg, unser Ziel. Der grosse Waldbestand, die geringe Besiedlungsdichte und herrliche, verkehrsarme und gut ausgebaute Strassen boten uns einen feinen Tourentag. Am Dienstag führte unser Weg wieder der Mosel entlang, danach ging es schön kurvig hinauf in den Hunsrück, ebenso schwungvoll wiederum zur Mosel hinab, um kurz danach den Hunsrück zu überqueren und den Rhein zu treffen und diesem kurz zu folgen. Danach ging es wieder über den Hunsrück zurück zur Mosel und diese bis nach Koblenz zum Deutschen Eck, dem Zusammenfluss von Mosel und Rhein, zu begleiten. Das Deutsche Eck wird geprägt vom Reiterstandbild des ersten Deutschen Kaisers Wilhelm I. und dient als Denkmal für die Gründung des Deutschen Reiches 1871. Wir genossen die Aussicht von Denkmal auf die Mündung der Mosel in den Rhein und liessen die Bilder in einem lauschigen Biergarten auf uns wirken. Danach folgten wir der Mosel, nun flussaufwärts, machten aber immer wieder Abstecher in die hügelige Landschaft. So erreichten wir Cochem, wo wir in der Altstadt ein feines Eis und die Aussicht auf die, über der Stadt thronende, Reichsburg genossen. Anschliessend ging es wieder hinein ins Umland der Mosel und kamen bald in Bad Bertrich an. Am Ortseingang steht ein Schild das Bad Bertrich als 27. Kanton der Eidgenossenschaft nennt, da bei der Fussball WM 2006 hier die Schweizer Nationalmannschaft ihr Quartier bezogen hatte.
Der Mittwoch war dem Rennsport gewidmet. Wir verliessen die Mosel um durch die im Westen des Flusses liegende Eifel, auch das ein Mittelgebirge, zu cruisen. Unterwegs konnten wir bereits einige Blicke auf die Nordschleife des Nürburgrings erhaschen, welcher mit gut 20 Kilometern die längste permanente Rennstrecke der Welt ist und wo 1976 der Formel 1 Rennfahrer Niki Lauda schwer verunfallt ist. Beim imposanten Haupteingang stellten wir unsere Maschinen ab und konnten auch bald einen Blick auf die Start-Ziel Gerade werfen und verbrachten danach einige ruhige Minuten in diesem bedeutendem Rennsportareal. Nach diesem Ausflug in die Rennsportgeschichte fuhren wir wieder durch die Eifel, genossen charmante Panoramen und erreichten bald wieder die Mosel. Am Donnerstag ging es in südlicher Richtung durch den Hunsrück hinein ins Saarland, dem kleinsten Bundesland Deutschlands. Bei Hamm legten wir einen ersten Zwischenhalt ein und konnten einen Blick auf die kleine Saarschleife werfen. Danach lenkten wir unsere Töffs weiter nach Mettlach zum Aussichtspunkt Cloef, wo man eine faszinierende Aussicht auf die grosse Saarschleife geniessen kann. Die Luftlinie zwischen Anfang und Ende der Schleife beträgt nur rund zwei Kilometer, die Saar macht jedoch einen Umweg der nahezu zehn Kilometer beträgt. Unsere Reise ging danach weiter um kurz darauf in Schengen, der Wiege des grenzenlosen Europas, einzutreffen. Dieser Ort ist bekannt durch das Schengen Abkommen, welches den Abbau der Grenzkontrollen und den freien Personen- und Warenverkehr vorsieht und hier 1985 unterzeichnet wurde. Auf der Place des étoiles wehen die Flaggen aller Länder die diesem Abkommen beigetreten sind und wir nutzten dies für einen kurzen Fotohalt. Anschliessend befuhren wir die Luxemburgische Weinstrasse entlang der Mosel und kamen so wieder in Kinheim an.
Am Freitag gings dann nochmals richtig rund. Eng, steil, zigfach verschlungen springt die Strasse den Westhang des Hunsrücks an. Eine kurze Zwischenetappe, dann die nächste Kurvenorgie hinunter zum Rhein nach Boppard. Danach folgen Kurven, Kehren und Serpentinen im Minutentakt – rauf in den Hunsrück, runter zum Rhein. Dazwischen ein Mittagshalt mit einem wunderbaren Ausblick auf die gegenüberliegende Loreley, dem sagenumwobenen Schieferfelsen am rechten Rheinufer. In Traben-Trarbach genossen wir ein letztes feines Eis und folgten den gemächlichen Schleifen der Mosel zurück zum Hotel.
Am Samstag hiess es dann Abschied nehmen von dieser malerischen Gegend mit ihren steilen Flanken und tollen Strassen. Wir durchquerten die Pfalz, machten einen kurzen Abstecher nach Frankreich, erreichten bald den Schwarzwald und genossen hier ein letztes Mal herrliche Schräglagen. Bei Bargen kamen wir wieder in der Schweiz an und so nahem unsere Ferien ein gutes Ende. Wir konnten in dieser Woche rund 2‘800 Kilometer unfallfrei und bei bestem Wetter und toller Kameradschaft geniessen.
Alex Hager