Wallistour 2024
Rund um den Nationalfeiertag auf unbekannten Wegen das Wallis entdecken
Da der 1. August dieses Jahr auf einen Donnerstag fiel, nutze der MC Linth dies zu einer 4-tägigen Tour ins Wallis.
Elf Töfffahrer starteten bei bestem Wetter am 1. Augustmorgen in Näfels zur von Alex Hager geleiteten Reise ins Wallis. Zuerst erklommen wir den Klausenpass und rollten, bei erstaunlich wenig Verkehr, zügig durchs Reusstal, wo uns ein kurzer Regenguss erwartete, hoch zur Schöllenenschlucht und durchs Urserental zum Furkapass. Die Reise führte uns anschliessend durchs Obergoms nach Brig und weiter bis nach Salgesch. Hier verliessen wir die Hauptstrasse und fuhren auf einem kleinen Strässchen, durch die Rebberge hoch zum Col de la Malvoisie. Unterwegs konnten wir herrliche Weitblicke ins Rohnetal und den Pfynwald, welcher die Sprachgrenze bildet, geniessen. Kurz vor der Passhöhen erwartete uns ein Stück gut befahrbarer Schotter den wir genüsslich überquerten, bevor es hinunter nach Venthône und hier wieder hinauf nach Crans-Montana ging. Hier war, wegen des 1. August, schon einiges los und der Duft von Raclette stieg uns in die Nase. Unbeirrt setzten wir unsere Reise jedoch fort und kamen so bald in Savièse an und nahmen hier die Strasse hinauf zum Sanetschpass unter die Räder. Der Sanetschpass wurde bereits 3‘000 – 2‘000 v. Chr. als Säumerweg benutzt, was Funde belegen. Jetzt führt eine schmale Strasse mit einer tollen Streckenführung hinauf zur Passhöhe und weiter zum Stausee, welcher herrlich in die Umgebung eingebettet ist. Auf der Bernerseite führt nur ein Wanderweg, oder eine Luftseilbahn hinauf. Wir liessen das anmutige Panorama auf uns einwirken bevor wir wieder hinunter ins Tal fuhren und bald in Martigny eintrafen und im Motel des Sports unsere Basis für die nächsten Tage bezogen. Am Abend mischten wir uns unter die Festgemeinde auf der Place Centrale und genossen so einen gemütlichen Abend, der aber wegen eines heftigen Regengusses einen abrupten Abschluss fand.
Der Freitagmorgen erwartete uns bereits wieder mit trockenen Strassen und so fuhren wir nach Chippis und hier hinein ins Val d‘ Hérens. Kurz vor Evolène wechselten wir auf die andere Talseite und fuhren hoch zur Staumauer von Grand Dixence, mit 285 Metern die höchste Gewichtsstaumauer der Welt. Wir liessen im Restaurant am Fusse der Mauer dieses imposante Bauwerk auf uns wirken und fuhren danach weiter zu den Erdpyramiden von Euseigne, welche Erosionserscheinungen aus der Gletscherzeit sind. Unsere Tour führte weiter in die bekannten Skiorte Veysonnaz und Nendaz und danach erneut hinunter ins Rhonetal nach Riddes und hier wieder Bergwärts. Auf einer wunderschön angelegten Strasse mit vielen Serpentinen und zuoberst relativ frisch geschottert erreichten wir den Col de la Croix de Coeur. Erstaunlicherweise hatten wir hier am meisten Verkehr, doch die Aussicht auf dem Pass hinein ins Val de Bagnes und hinunter nach Verbier entschädigte für unsere Mühen. Kurz vor Verbier endete die Naturstrasse und wir konnten schwungvoll hinunter nach Vollèges cruisen. Hier begann unser Anstieg mit vielen Kehren, durch Bergwiesen und Wälder zum Col du Lein. Auch hier erwartete uns ein Stück Naturstrasse, welche jedoch gut befahrbar war. Die Abfahrt bot uns dann wieder grandiose Ausblicke hinunter ins Rhonetal. Durch volle Aprikosenplantagen und schöne Rebberge errichten wir bald wieder Martigny. Hier nahmen wir die schmale Strasse hinauf zum Col des Planches unter die Räder bevor der Col de Champex den Abschluss dieser traumhaften Tour machte, wobei wir auf den letzten rund 10 Kilometern noch von einem heftigen Regenguss begleitet wurden.
Der Samstagmorgen erwartete uns dann wieder mit Sonnenschein und war der ideale Rahmen für unsere Tour rund um den Mont Blanc, mit 4810 Metern der höchste Berg Europas. Beim Aufstieg zum Grossen St. Bernhard wurde es zwar nochmals recht kühl, doch die wunderbare Alpenflora bei der Abfahrt liess unsere Herzen schnell erwärmen. Die Reise führte uns weiter mit vielen tollen Kurven und Kehren über den Colle San Carlo, den Kleinen St. Bernhard zum Cormet de Roselend mit seinem idyllisch in die Landschaft gebetteten Stausee. Über den Col des Saisies und Megève erreichten wir Chamonix, wo wir einen letzten Blick auf den weissen Riesen erhaschen konnten. Nach der Auffahrt zum Col des Montets und dem Col de la Frorclaz erreichten wir kurz darauf wieder Martigny.
Die Heimreise am Sonntag führte uns zuerst das Rhonetal hinab nach Aigle. Dort bogen wir in die Weinberge ab und schlängelten uns durch einige Serpentinen hoch zum Pass Les Agittes. Oben wurden wir mit einem traumhaften Panorama über den Genfersee empfangen, und dieses liessen wir auch auf uns einwirken. Schwungvoll ging es danach dem Hongrin Stausee entlang in Richtung Château d’Oex, hinein ins Saanenland und das Simmental hinaus zum Schallenberg. Mit der Fahrt durchs Entlebuch, über Michaelskreuz und dem Zugersee entlang fand ein tolles Wochenende einen guten Abschluss.
Alex Hager