Clubferien Korsika 2024
Clubferien des MC Linth auf Korsika
Das Ziel der Clubferien 2024 des MC Linth war das zu Frankreich gehörende Korsika. Korsika ist die viertgrösste Insel im Mittelmeer und besteht zu einem grossen Teil aus einem Hochgebirge und trägt daher den Beinamen „Gebirge im Meer“. 23 Personen liessen sich von der île de Beauté, der Insel der Schönheit, verzaubern!
Am letzten Maifreitag konnte Tourguide Alex Hager in Näfels 17 Töfffahrer, 2 Sozias und, nach langer Zeit wieder einmal, 4 Velofahrer zu den Clubferien 2024 begrüssen. Bei regnerischem Wetter wurden erwartungsfroh die Motoren gestartet und der San Bernardino Tunnel angesteuert. Nachdem wir diesen wieder verlassen konnten besserte sich zunehmend das Wetter und beim ersten Halt in Bellinzona konnten die Regenkleider ausgezogen werden und wurden nicht mehr gebraucht. Unsere Fahrt ging weiter dem Langensee und dem Lago d’Orta entlang und anschliessend auf der Autobahn nach Genua, wo wir am Abend auf die Fähre hinüber nach Korsika einschiffen konnten. Kurze Zeit später sassen wir alle gemütlich beisammen auf Deck und bemerkten beim Ausfahren aus dem Hafen, dass das Meer diese Nacht wohl etwas rauer sein wird, da das Schiff doch recht stark hin- und her schwankte. Doch das tat unserer guten Stimmung keinen Abbruch und so liessen wir uns anschliessend durch das Schaukeln des Schiffes in den Schlaf wiegen.
Am nächsten Morgen legte die Fähre in Bastia an und wir mit dem Verlassen des Schiffes begann unsere sonnige Zeit auf Korsika und wir steuerten unsere Maschinen in nördlicher Richtung zum Cap Corse. Immer am Hang führt die Küstenstrasse durch dichte Macchia, grandiose Ausblicke machen uns schon jetzt die Entscheidung schwer: Blicke ich auf den Asphalt oder das Meer? Rechts das türkisblaue Meer, links Berge und schon bald einmal einer der typischen Genuesertürme, sie wurden ab Mitte des 16. Jahrhunderts gebaut, um die Inselbewohner vor angreifenden Piraten zu warnen. Bei Barcaggio kamen wir am nördlichsten Punkt Korsikas an, genossen hier die Aussicht auf die Insel Giraglia und die Zeit. Wir umrundeten das Cap Corse weiter, liessen uns beim Mittagshalt verzaubern vom famosen Panorama und stoppten immer wieder mal um tolle Fotos zu machen. Am Abend kamen wir in Porto an, unserer Basis für die nächsten Tage und wurden beim Abendessen ein erstes Mal mit einem wunderschönen Sonnenuntergang entzückt, ein Schauspiel, das uns jeden Abend fesselte.
Für die nächsten Tage wurde die Gruppe aufgeteilt, um die gleichen Routen an einem andern Tag zu fahren und so flüssiger vorwärts zu kommen, die zweite Gruppe wurde dabei von Armin Gallati geführt. Diese Touren führten uns Calanches de Piana, einer bizarren Felsenlandschaft aus rötlichem Granit südlich von Porto gelegen. Die Calanches gehören zusammen mit der Bucht von Porto, dem Naturpark La Scandola und der Girolata Bucht zum UNESCO Weltnaturerbe. Eine weitere Tour führte uns über den Col de Vergiu, mit 1470 Metern der höchste Pass der Insel, durch die Schlucht Scala di Santa Regina nach Corte, der historischen Hauptstadt Korsikas.
Unser nächster Ausflug führte uns ins Ascotal, eine wild zerklüftete Granitschlucht, welche in Haut Asco endet, einer ehemaligen Skistation. Hier konnten wir einen Blick auf den Monte Cinto, mit 2706 Metern der höchste Berg Korsikas, werfen. Auf der Rückfahrt nach Porto befuhren wir die alte Küstenstrasse D81B von Calvi nach Galeria. Landschaftlich reizvoll, schmal und kurvig, oft ein kurzer Blick aufs Meer, aber überhaupt nicht schnell. Der Asphalt ist nicht gerade im besten Zustand, und hinter der nächsten Kurve könnte ein Schlagloch lauern. Auch Bonifacio, der südlichste Punkt der Insel, wurde auf einer dieser Touren angesteuert. Bekannt ist Bonifacio auch durch die steil ins Meer abfallende weisse Kalksteinküste und die Aussicht auf das nur 13 Kilometer entfernte Sardinien.
Am Dienstag war unsre Ruhetag, dabei buchten wir eine „Promenade en mer“ wo wir einen Ausflug auf dem Meer machten und hier den westlichen Punkt Korsikas besuchten, einen Abstecher zum Naturpark La Scandola unternahmen und bei der Fahrt zur idyllischen Bucht von Girolata an einem nistenden Fischadler vorbeifuhren. Am Nachmittag war dann relaxen am Pool oder am Strand und Flandern durch das Örtchen Porto angesagt.
Die Velofahrer meisterten auf ihren Ausflügen Strecken bis zu 57 Kilometern Länge und 870 Höhenmetern. Es ging dabei doch artig hoch, mussten sie doch Steigungen bis zu 15% bewältigen und sie konnten dabei auch die herrliche Landschaft rund um Porto geniessen.
Am Freitagmorgen mussten dann schon wieder die Taschen gepackt, die Motorräder beladen und die Velos verladen werden, denn die Heimreise stand an. Wehmütig blickten wir ein letztes Mal runter zum Strand von Porto starteten unsere Motoren und fuhren quer durch den nördlichen Teil Korsikas nach Bastia um dort am Abend wieder auf die Fähre zu fahren die uns über die Nacht ruhig und sicher nach Toulon brachte. Mit der Heimfahrt auf der Autobahn zurück ins Glarnerland fanden unsere Clubferien einen guten Abschluss.
Wir durften auf Korsika herrliche Tage mit toller Kameradschaft erleben. Die Insel begeisterte uns mit ihrer grossartigen Landschaft, den tollen Strassen die sich wie Schlangen durch die Gegend winden und den vielen Schräglagenwechseln, denn eine gerade Strecke findet man hier eigentlich keine. Nicht nur die aus dem Meer ragende Insel bleibt noch lange haften, sondern auch die Erinnerung an fantastische Töff- und Velotage auf Korsika. Wir werden sicher wiederkommen!
Alex Hager