Tiroltour 2023
Die Julitour des MC Linth führte dieses Jahr ins österreichische Bundesland Tirol.
Am ersten Julisamstag konnte Tourguide Alex Hager 15 Töfffahrer und zwei Sozias in Näfels, bei bedecktem Himmel aber noch trockenem Wetter begrüssen. Gut gelaunt starteten wir die Motoren und fuhren auf der Autobahn nach Landquart und hier hinein ins Prättigau. Über den Wolfgangpass und Davos wurde der Flüelapass angesteuert wo sich erste blaue Flecken am Himmel zeigten und die Sonne durch die Wolken drückte. Kurz vor der Passhöhe wurde es dann aber nass, auf der Abfahrt ins Engadin trocknete die Strasse aber bereits wieder ab und wir konnten die Reise durchs Unterengadin schwungvoll mit wenig Verkehr, aber einigen Baustellen, geniessen. Kurz nach Vinadi überquerten wir die Grenze und fuhren ins Oberinntal ein um dieses dann bei Prutz in Richtung Kaunertal wieder zu verlassen. Hier war die gleichnamige Gletscherstrasse unser Ziel, sie gilt als eine der schönsten Hochgebirgsstrasse der Alpen. Sie führt in 29 Kehren von Feichten im Kaunertal, vorbei am Gepatsch Stausee, bis hinauf auf 2750 m direkt zum Weißseeferner. Dort befindet sich das Skigebiet Kaunertal Gletscher, das 1980 eröffnet wurde und wir wandelten dabei auf den Spuren von James Bond. Einige Szenen des Films „Spectre“ wurden auf der winterlichen Gletscherstrasse gedreht. Bei der Auffahrt zum Gletscher durchfuhren wir die Bebeldecke und es begann leicht zu nieseln. Nach der Mittagsrast im Gletscherrestaurant, diesmal leider ohne Aussicht, konnten wir die tollen Kehren und Kurven nochmal und bei wieder besserem Wetter geniessen und lenkten unsere Maschinen anschliessend bergauf zur Piller Höhe, dann weiter ins Pitztal und über kurvige Nebenstrassen ins Oetztal hinein, um dort die Strasse hinauf zum Kühtaisattel in Angriff zu nehmen. Der Kühtai verbindet das Oetztal durch das Nedertal mit dem Sellraintal und führt bis nach Kematen bei Innsbruck. Hier fuhren wir hinauf zum bekannten Wintersportort Seefeld mit seinem Seekirchl als Wahrzeichen. Bald erreichten wir das bei Imst gelegene Tarrenz wo wir im Gugltaler Hof freundlich empfangen und mit der typischen Tiroler Gastfreundschaft verwöhnt wurden.
Nach einem gemütlichen Abend mit guten Gesprächen und einer ruhigen Nacht erwartete uns der Sonntagmorgen mit einem leckeren Frühstück. So starteten wir bei angenehmen Wetter die Motoren und fuhren hinauf zum Hahntennjoch, und hier begann es wieder zu nieseln. Dieser Übergang ist der letzte Alpenübergang Österreichs, der für den Verkehr erschlossen wurde. Die Strecke folgt kurvenreich dem Verlauf der Landschaft und bietet Fahrspass pur. Mit dem Abzweig ins Namlostal ging der Kurvenrauch weiter. Eine endlos gewundene Straße schlängelt sich durch das Tal, in einem wilden Stakkato von Kurven, die man schön flüssig durchfahren kann. In Bichlbach bogen wir ab auf die Fernpassstrasse und folgten dieser bis nach Reutte, bogen hier wieder ab ins Lechtal bis nach Weissenbach wo wir die Strecke hinauf zum Gaichtpass unter die Räder nahmen und anschliessend ins Tannheimer Tal einfuhren, wo die Strassen wieder abtrockneten. In Oberjoch kamen wir im Allgäu an und über den Oberjochpass, mit 107 Kurven gilt dieser als Kurvenreichste Strasse Deutschlands, erreichten wir Sonthofen, Deutschlands südlichste Stadt. Unsere Reise ging weiter über den Riedbergpass, mit 1420 Metern der höchste Pass in Deutschland und wir konnten einen schwungvollen Schräglagentanz geniessen. Mit einem breiten Grinsen unter dem Helm kamen wir im Bregenzerwald an und durchquerten diesen bis Au und über das Furkajoch erreichten wir Rankweil und bald wieder das Glarnerland, wo ein stimmungsvolles Wochenende einen guten Abschluss fand.
Alex Hager