südliche Dolomitentour 2023
Der MC Linth unterwegs in den Dolomiten
Über das verlängerte 1. Augustwochenende war der MC Linth in den südlichen Dolomiten und im Trentino unterwegs.
Bei bedecktem Wetter konnte Tourguide Alex Hager am frühen Samstagmorgen 11 Töfffahrer und 2 Sozias zur 4 Tagestour in die Dolomiten begrüssen. Über die Autobahn erreichten wir schnell Landquart und lenkten unsere Maschinen das Prättigau hinauf zum Flüelapass, hier begann es kurz zu regnen. In Zernez wurde der erste Stopp eingelegt und die Regenkleider konnten nun definitiv verstaut werden. Anschliessend rollten wir hinauf zum Ofenpass und dann hinein ins Münstertal. Bei Schluderns bogen wir links ab, um auf einer Höhenstrasse die eher monotone Vinschgauerstrasse zu umgehen. Wir konnten so herrliche Kurven und tolle Ausblicke in eben dieses Vinschgau geniessen und wurden zwischendurch mit kühlen Tropfen aus den Bewässerungsanlagen erfrischt. Bei Schlanders war dann diese Abwechslung vorbei und wir fuhren zum Mittagshalt im Brauereigasthof Forst, die Fahrt durch das Vinschgau ab Kastelbell war wegen des starken Reiseverkehrs leider sehr mühsam. Gestärkt ging es weiter über die Schnellstrasse nach Bozen wo wir dann ins Sarntal einfuhren. Kurz darauf bogen wir rechts ab und fuhren schwungvoll hinauf nach Ritten, vorbei an den Rittner Erdpyramiden, den höchsten und formschönsten in ganz Europa. Bei Waidbruck erreichten wir dann die steil aufragenden Berge der Dolomiten und cruisten zügig über Kastelruth unserem Tagesziel entgegen. Unser Weg würde gesäumt von den imposanten Felsen der Schlern- Rosengarten- und Latemargruppe und dem Türkis schimmernden Karersee. Bald darauf kamen wir im Hotel Scoiattolo in Baselga di Pine an, unsere Basis für die nächsten Tage. Nach einem feinen Nachtessen und guten Benzingesprächen war dann bald Nachtruhe angesagt.
Der nächste Morgen empfing uns wieder mit Sonnenschein und nach einem reichhaltgien Frühstück wurden die Motoren gestartet. Über den Passo del Redebus erreichten wir das Val dei Mocheni und fuhren weiter zum Lago di Caldonazzo und ab hier begann ein wahrer Kurvenrausch. Über die Pässe della Fricca, Coe, Valico di Valbona erreichten wir Valdastico und nahmen hier die Strasse hinauf nach Asiago unter die Räder um danach hinunter nach Schio zu gelangen. Der Kurventanz führte uns weiter über die Pässe Xon, Xomo und Borcola und zauberte uns ein riesiges Lachen unter die Helme. Am Abend zeige das Navi total 8992 Kurven und Abbiegungen an.
Der Montag wandelten wir, wiederum bei bestem Wetter, auf den Spuren der italienischen Kriegsgeschichte. Bei Levico Terme erreichten wir den Kaiserjägersteig, diese enge Strasse wurde ursprünglich von österreichischen Kaiserjägern gebaut und diente als Kriegsstrasse um Material zum Bau der Befestigungswerke im südlich der Strasse liegenden Grenzgebiet zwischen Österreich-Ungarn und Italien, der späteren Italienfront, zu transportieren. Uns belohnte diese enge Strasse mit 8 Kehren und einem herrlichen Panoramablick auf das Valsugana mit dem Lago di Caldonazzo und dem Lago di Levico. Weiter führte unsere Reise über die Hochebene der Sette Communi nach Bassano del Grappa. Dort nahmen wir den Weg zum Monte Grappa unter die Räder. 28 zum Teil sehr enge Kehren führten uns zum Gipfel, auf welchem ein monumentales Denkmal und Ossarium, für die im ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten thront. Hier ruhen über 12‘000 italienische und 10‘000 österreichisch-ungarische Soldaten. Nach einigen ruhigen Minuten setzten wir unsere Reise fort. Wir fuhren den Monte Grappa hinunter um bei Seren del Grappa zum Passo Brocon zu fahren, dieser begeisterte uns mit einer tollen Strasse mit wenig Verkehr. Bei Borgo folgte ein weiteres Highlight, wir bogen ab zum Passo Manghen. Ein eher unscheinbarer, aber nicht minder reizvoller Pass. Die ersten einsamen Serpentinen gaben uns das Gefühl, allein auf weiter Flur zu sein, doch ab und an durften wir frei laufende Kuhherden passieren.
Am nächsten Morgen hiess es dann schon wieder Abschied nehmen von den Dolomiten. Ob der Himmel wohl deswegen weinte? Doch die Regenkleider konnten schon im Val di Sole ausgezogen werden und über die Pässe Tonale und Aprica erreichten wir dann bald die Schweiz. Wir fuhren das Puschlav hinauf, über den Bernina- und den Albulapass zur Lenzerheide und dann in Richtung Glarnerland, wo wir dann noch kurz, aber heftig, verregnet wurden.
Wir durften vier lässige Tage in einer faszinierenden Region, einem herrlichen Hotel und mit tollen Kameraden erleben.
Alex Hager