Clubferien Steiermark 2018
Clubferien Steiermark 2018
Sonnige Clubferien in der Steiermark
Am Bettagsamstag konnte Tourguide Alex Hager 15 Töfffahrer, eine Fahrerin und eine Sozia zu den Clubferien des VMC Linthal begrüssen.
Die Steiermark, das flächenmässig zweitgrösste Bundesland Österreichs, war das Ziel der diesjährigen Clubferien des VMC Linthal. Wegen des grossen Anteils an Wald- und Wiesenflächen wird die Steiermark auch als grünes Herz Österreichs bezeichnet.
Die Anreise führte uns, bei zuerst noch feuchten Strassen, über die Autobahn, wo sich das Wetter schnell besserte, bis nach Wörgl, danach mit ersten schnellen Kurven über den Pass Thurn ins Pinzgau. Die Fahrt über den Dientner Sattel brachte uns einen ersten Schräglagentanz und kurz darauf erreichten wir unsere Basis für die nächste Woche, das Hotel Häuserl im Wald in Mitterberg im Ennstal in der Obersteiermark. Hier wurden wir mit steirischer Gastfreundschaft, feinem Essen, tollen Zimmern und sonnigem Spätsommerwetter verwöhnt.
Am Sonntag fuhren wir zuerst beim imposanten Benediktinerstift Admont vorbei direkt hinein in den Nationalpark Gesäuse. Dieser trägt seinen Namen vom schnell dahin sausenden Wildwasser der Enns. Die diesem Fluss folgende Strasse führte bei uns zu einem ersten breiten Grinsen unter den Helmen. Bei Hieflau bogen wir auf die steirische Eisenstrasse ab und konnten bald einen ersten Blick auf den imposanten Erzberg geniessen, hier wird schon seit dem Mittelalter Eisenerz abgebaut. Dieser Berges wird uns noch weiter beschäftigen. Das nächste Tagesziel war dann Spielberg mit dem, von der Formel 1 bekannten, Red Bull Ring. Hier konnten wir verschiedene ausgestellte Fahrzeuge, unter andrem auch einen alten Sauber und ein aktueller Red Bull Rennboliden bestaunen und auf der Tribüne einen Blick auf die Start-Zielgerade werfen. Über die Triebener Tauern ging es danach schwungvoll zurück ins Hotel.
Am Montag fuhren wir zuerst über den Sölkpass, welcher erst seit Ende Juni wieder befahrbar ist. Nach einem Unwetter im August 2017 wurde die Strasse überflutet und an einem Ort ganz weggespült. Die Schäden in der Landschaft sind, vor allem auf der Südseite, noch deutlich sichtbar und zeigen die Urgewalt des Wassers eindrücklich auf. Dem Günster Wasserfall statteten wir spontan einen Besuch ab, dieser ist mit 65 Metern Fallhöhe der grösste der Steiermark, und bot uns auch einen gemütlichen Kaffeehalt. Weiter ging unsere Tour durch die steirische Krakau, beim geheimnisvollen Prebersee vorbei nach Tamsweg und weiter nach Predlitz. Dort bogen wir ab auf die Strasse zur Turracher Höhe. Schwungvoll ging es von Kurve zu Kurve und unser Grinsen unter dem Helm wurde immer breiter. Und dieses Grinsen wurde jetzt zu einem Dauerzustand, denn es folgte ein weiteres Highlight. Die 35 km lange Nockalmstraße zwischen Innerkrems im Norden und Ebene Reichenau im Süden ist zweifellos eine der abwechslungsreichsten und schönsten Alpenstraßen, die Sie mit dem Auto, dem Motorrad und dem Bus erleben können. Mit sanfter Steigung schlängelt sich die Panoramastraße in 52 Kehren und zahlreichen Kurven“ auf und ab. Immer wieder bieten sich neue Aussichten, zum Beispiel auf den größten Zirbenwaldbestand der Ostalpen. Eher holprig ging es dann hinüber ins Lungau und danach wieder Schwungvoll ins Pongau und dem imposanten Dachstein entlang zurück zum Hotel.
Der Dienstag führte uns zunächst über den Phyrn- und den Hengstpass ins Ybbstal. Die Ybbs ist ein Nebenfluss der Donau und hat einen stark gewundenen Flusslauf, und diesem entlang führt eine ebenso geschweifte Strasse, die einen riesigen Fahrspass bietet, so dass wir strahlend in Mariazell ankamen. Mariazell ist ein malerischer Wallfahrtsort, der wichtigste in Österreich, und der flächenmässig grösste Ort in der Steiermark. Die berühmte gotische Basilika mit den drei Türmen am Hauptportal prägt das Stadtbild und zog auch uns in ihren Bann. Nach diesem besinnlichen Aufenthalt fuhren wir schwungvoll durchs Salzatal und das Gesäuse zurück.
Am Mittwoch erklommen wir wiederum den Sölkpass, übrigens mit 1790 Metern der höchste Pass der Steiermark, um danach südlich durchs Murtal zu cruisen und später ins Gurktal abzubiegen. Wir genossen die charmanten Ausblicke in die Gurktaler Alpen bevor wir oberhalb von Grades im Gasthof Kornberger unsere Mittagsrast einlegten. Dieser Gasthof wurde vom Wirt selbst aufgebaut, indem er zuerst vier alte Bauernhäuser sorgfältig abtrug und zu diesem Kleinod zusammenbaute. Der älteste Balken in der Gaststube ist mit der Jahrzahl 1679 eingeschnitzt. Gestärkt schlängelten wir uns danach der Metniz entlang und über die Flattnitzer Höhe ging es zügig, aber etwas holprig, wieder hinein ins Murtal und über den Sölkpass zurück ins Hotel.
Für den Donnerstag war ein gemütliches Programm angesagt, obwohl wir bereits um 06.20 Uhr frühstücken mussten um rechtzeitig am Erzberg zu sein. Mit Hilfe der Hotelchefin konnten wir an einer Sprengung zuschauen. Zuerst wurden wir mit einem Hauly, einem umgebauten Radlader mit einem Reifendurchmesser von 2.60 Metern auf den Areal rumchauffiert, wobei wir viel von der Erzgewinnung und der Weiterverarbeitung bis zum transportbereiten Eisenerz erfuhren. Als Höhepunkt konnten wir eine Sprengung live miterleben. Dabei wurden mit 8 Tonnen flüssigem Sprengstoff rund 47‘000 Tonnen Gestein weggesprengt. Nach diesem tollen Erlebnis teilten wir uns auf, die einen fuhren nach Ramsau und dort mit der Seilbahn auf den Dachstein, dem höchsten Berg der Steiermark. Dort genossen sie die Attraktionen wie Hängebrücke und Skywalk, einer Aussichtsplattform über einer 250 Metern abfallenden Felswand. Auch trafen sie auf dem Berg den Schauspieler Sebastian Ströbel, den Hauptdarsteller der Fernsehserie „Die Bergretter“. Die anderen fuhren auf den Stoderzinken, dem Hausberg von Gröbming. Dort genossen sie die tolle, kurvige Bergstrasse und die wunderbare Aussicht ins ganze Ennstal.
Am Freitag war dann nochmal Kurvenwedeln angesagt. Über die Hohen Tauern erreichten wir Judenburg und ab da nahm der Schräglagentanz seinen Lauf. Über den Packsattel kamen wir im Lavanttal an und dort bogen wir dann ab zum Klippitztörl, diese 28 Km lange Passstrasse verbindet die Bezirke Wolfsberg und St. Veit. Wieder unten im Tal angekommen fuhren wir zurück über Neumarkt und den Sölkpass zum Hotel.
Zum Abschied am Samstag weinte der Himmel, aber bis zu unserer Abfahrt war es bereits wieder trocken. Über den Dientner Sattel erreichten wir Saalfelden, fuhren dann dem Wilden Kaiser entgegen und bei Wörgl wieder auf die Autobahn.
So nahmen unsere Ferien nach einer Woche mit bestem Wetter in einer herrlichen Gegend und in einem tollen Hotel einen unfallfreien Abschluss und wir durften gute Kameradschaft und charmante Orte auf unseren rund 2‘800 Kilometern erleben.
Alex Hager