Lombardaitour 2016
Lombardaitour 2016
Der VMC Linthal unterwegs in der Lombardei
Da der 1. August dieses Jahr auf einen Montag fiel dauerte die Augusttour des VMC Linthal drei Tage und führte in die Lombardei.
10 Töfffahrer und 3 Töfffahrerinnen starteten am Samstagmorgen gut gelaunt zur, von Alex Hager geleiteten, Lombardeitour. Über die Autobahn erreichten wir Landquart und bogen dort ab ins Prättigau, nutzten erstmals die Umfahrung Küblis, streiften am Rande Davos und landeten so auf dem Flüelapass. Hier legten wir den ersten Boxenstopp ein und genossen auf der Sonnenterasse das herrliche Sommerwetter. Weiter ging unsere Reise hinunter ins Engadin und über den Ofenpass ins Münstertal. In Santa Maria bogen wir rechts ab und erklommen den, nun durchgehend asphaltierten, Umbrailpass, mit 2503 Metern der höchste Pass der Schweiz. Nachdem wir die Grenze überquert hatten fuhren wir auf der Westrampe des Stilfserjochs hinunter und kamen so in Bormio an. Hier legten wir den Mittagshalt ein und genossen Pizza oder Pasta.
Gestärkt fuhren wir danach das Veltlin, das ja auch mal (vor 1815) zur Schweiz gehörte, hinab bis nach Mezzo. Dort bogen wir links ab und fuhren auf schmalen Strassen den Passo di Mortirolo hinauf. Ein Pass der vor allem bei Velofahren sehr bekannt ist. Dies zeigte sich darin, dass wir sehr viele Radler passieren konnten. Die Auffahrt zum Mortirolo bietet mehr als 30 enge Serpentinen bei mässig gutem Belag, aber auch einige herrliche Ausblicke ins Veltlin. Die Südseite des Mortirolo mit ihren 14, teils sehr engen, Kurven führte uns direkt ins Val Camonica. Dieses Tal liegt zwischen dem Passo di Tonale und dem Lago d’Iseo und ist bekannt für seine Felsgravuren aus der Steinzeit, die zum UNESCO Weltkulturerbe gehören. Wir durchfuhren Edolo und bogen kurz danach ins Valle Paisco. Durch dieses Tal führt eine reizvolle, gut befahrbare aber enge Strasse zum Passo dei Vivione. Hier folgte der letzte Zwischenhalt bevor wir durchs Valle di Scalve weiterfuhren und so wieder das Val Camonica erreichten. In Prestine kamen wir beim Hotel Oasi Verde an welches für die nächsten zwei Nächte unsere Basis war. Jetzt war Abkühlung angesagt und diese wurde an der Bar oder im Pool ausgiebig genossen und die Kameradschaft gepflegt. Nachdem wir von der Küchenbrigade mit feinen Spezialitäten verwöhnt wurden und einem letzten Schlummerbecher im lauschigen Garten zu uns nahmen, folgte eine ruhige Nacht.
Am nächsten Morgen wurden wir von einem heftigen Gewitter geweckt, trotzdem liessen wir uns das reichhaltige Frühstücksbuffet schmecken, und das Wetter beruhigte sich. Der Regenradar eines Kollegen zeigte eine Besserung ab dem Vormittag und so starteten wir, ausser Daniel, ihm war das Wetter zu unsicher, eine halbe Stunde später als geplant unsere Motoren. Doch schon nach rund 200 Metern folgten die ersten Tropfen und der Regen wurde immer stärker, beinahe sintflutartig. Wir liessen uns aber nicht beirren und fuhren die Strasse zum Passo Crocedomini hinauf, vorbei an einem Zeltlager eines grossen Motoradtreffens. Oben auf der Passhöhe angekommen wurde schon nach rund 20 Kilometern, der Kaffeehalt eingelegt und das weitere Vorgehen besprochen. Da der Regen nachliess und es aufhellte, wollten die Meisten weiterfahren aber 4 kehrten zurück ins Hotel. Von den unentwegten befuhren 3 die Tre Valli Höhenstrasse, eine rund 8 Kilometer lange Schotterstrasse welche die Pässe Crocedomini und Maniva verbindet. Die Übrigen fuhren hinunter ins Val di Calfaro, doch auch hier wurde, kurz nachdem die Motoren gestartet wurden, das Wetter wieder schlechter. Nebel zog auf und der Regen wurde wieder stärker, begleitet von Donnergrollen und feinen Hagelkörnern. Unbeirrt fuhren wir vorsichtig weiter und nahmen dann die Strasse hinauf zum Passo di Maniva unter die Räder. Zwischendurch liess der Regen sogar nach, nur um dann umso stärker wieder einzusetzen und kurz vor der Passhöhe kam noch heftiger Seitenwind dazu. Oben warteten schon unsere Kameraden von der Höhenstrasse und so legten wir hier unsere Mittagsrast ein und liessen unsere Utensilien etwas abtrocknen. Gestärkt fuhren wir dann, bei immer noch teils heftigem Regen, hinunter ins Val Trompia, liessen den geplanten Abstecher zum Gardasee links liegen und plötzlich erblickten wir am Himmel eine erste „blaue Störung“. Bei abtrocknenden Strassen erreichten wir den Lago d’Iseo, genossen beim Kaffeehalt die Aussicht auf diesen und zogen unsere Regenkleider aus. Bei strafendem Sonnenschein konnten wir nun dem Iseosee entlang zurück zum Hotel fahren und liessen diesen ereignisreichen Tag bei einem feinen Nachtessen und guten Gesprächen ausklingen.
Der Montagmorgen erwartete uns wieder mit bestem Töffwetter, so traten wir bei recht warmem Wetter unsere Heimreise an. Wir fuhren das Val Camonica hinauf bis Ponte di Legno und nahmen da die Strasse hinauf zum Gaviapass unter die Räder. Diese Auffahrt bot uns einige sehr enge Kehren auf einer teilweise sehr engen Strasse. Auf der Passhöhe legten wir unseren ersten Zwischenstopp ein bevor wir, auf einer teilweise recht holprigen Strasse, hinunter ins Valfurva fuhren. Über Bormio und die Pässe Foscagno und Eira kamen wir in Livigno an. Dort füllten wir die Tanks unserer Maschinen und unsere Bäuche. Anschliessend nahem wir den letzten Teil unserer Reise in Angriff. Dieser führte uns über die Forcola di Livigno und den Berninapass ins Engadin und über den Albulapss und die Lenzerheide zurück ins Glarnerland. So fanden drei ereignisreiche Tage mit toller Kameradschaft einen guten Abschluss.
Alex Hager