Sommertour 2016
Der VMC Linthal geht „ab in die Höhe“
Die Julitour des VMC Linthal stand unter dem Motto „ab in die Höhe“ und führte uns nach Simplon-Dorf im Wallis.
11 Töfffahrer und 2 Sozia trafen sich am ersten heissen Juliwochenende in Näfels zur, von Alex Hager geleiteten, Sommertour ins Wallis. Als erstes nahmen wir den Klausenpass in Angriff, und schon da wurden wir ein erstes Mal richtig gefordert. Ab dem Urnerboden war die Strasse bis zur Passhöhe mit Kuhmist vollgepflastert. Die Älpler waren wohl kurz vorher mit ihren Tieren auf die oberen Weiden gezogen, und so mussten wir unseren Weg hinauf so bahnen damit wir nicht auf einer frisch gelegten Alpenpizza ausrutschen. In Wassen liessen wir den Ferienverkehr auf der Gotthardroute hinter uns und bogen ins Meiental ab und nahmen die Strasse zum Sustenpass unter die Räder. Mit wenig Verkehr konnten wir genüsslich unsere Maschinen in die Kurven legen, wurden aber beim passieren von gleich zwei Unfällen an die nötige Vorsicht ermahnt. In Innertkirchen bogen wir, bei immer wärmer werdenden Temperaturen, auf die Grimselpassstrasse ab. Auf der sonnigen Terrasse des Restaurant Grimselblick legten wir die Mittagsrast ein und genossen die Sonne und die schöne Umgebung.
Gestärkt ging es hinunter nach Gletsch und dann hinein ins Rohnetal. Dank wenig Verkehr kamen wir zügig voran und der Fahrtwind verschaffte uns eine kleine Abkühlung. Kurz vor Lax nahmen wir die Strasse hinein ins Binntal unter die Räder. Das Binntal gilt als Tal der verborgenen Schätze und ist bekannt für seinen Mineralienreichtum. Die Dörfer und ihre Weiler mit den sonnengebräunten Häusern sind derart gut erhalten, dass sie als Ortsbilder von regionaler und nationaler Bedeutung anerkannt sind. In Binn war dann der nächste Erfrischungshalt fällig. In der lauschigen Gartenwirtschaft des Hotels Ofenhorn liessen wir uns kühle Desserts schmecken und konnten in einer Vitrine ausgestellte Mineralienfundstücke aus der Region bestaunen. Danach fuhren zurück ins Tal der Rohne und kamen, bei Temperaturen von bis zu 35°C, in Brig an. Über die alte Simplonpassstrasse erreichten wir die Passhöhe und den dort wachenden Simplon Adler. Dieser wurde als Symbol der Wachsamkeit im zweiten Weltkrieg erbaut. Kurz darauf erreichten wir unser Tagesziel in Simplon-Dorf. Im Hotel Fletschhorn wurden wir freundlich empfangen und mit herzlicher Walliser Gastfreundschaft verwöhnt. Diese ging so weit, dass es für zwei von uns am Sonntagmorgen ein Raclette zum Frühstück gab. Wir hatten auch die Ehre uns im Gästebuch, mit ersten Einträgen aus dem Jahre 1910, zu verewigen.
Am Sonntagmorgen fuhren wir weiter nach Gondo. Gegenüber von Gondo windet sich eine Strasse mit engen und zum Teil steilen Kehren auf eine Terrasse. Dahinter öffnet sich das Zwischbergental, ein wunderschön wildes, langes Tal. Zurück in Gondo überquerten wir die Grenze nach Italien, durquerten das Val Divedro und das Val Vigezzo und passierten bei Camedo wieder die Grenze zur Schweiz. Wir genossen die Strasse durchs Centovalli mit seinen herrlichen Bögen ohne grossen Verkehr. Locarno liessen wir links liegen und nahmen, um zügig voran zu kommen bis nach Bellinzona die Autobahn. Bei Roveredo wechselten wir wieder auf die Hauptstrasse und nahmen den Weg durchs Misox hinauf zum San Bernardinopass unter die Räder. Auch hier hatten wir die Strasse praktisch für uns und konnten die Bögen hinauf und wieder hinunter richtig auskosten. Bei Reichenau fuhren wir wieder auf die Autobahn und kamen so wohlbehalten zu Hause an.
Alex Hager