Clubferien 2013
Am Samstag, 8. Juni 2013, machten sich um 8 Uhr 16 Personen mit 13 Motorrädern und einem Auto mit Anhänger, beladen mit Motorrad und einigen Fahrrädern, bei schönem Wetter auf den Weg in die Ferien 2013 nach Kötschach-Mauthen. Bei der Raststätte Werdenberg, wo wir die Vignetten für die österreichische Autobahn kaufen mussten, stiessen zwei weitere Teilnehmer zu unserer Gruppe. Nachdem wir den Arlbergpass überquert hatten, legten wir in St. Anton am Arlberg den Kaffeehalt ein. Weiter ging es auf der Autobahn bis Innsbruck. Da die Brenner Bundesstrasse leider gesperrt war, blieb uns nichts anderes übrig, ein Ticket für die Brenner-Autobahn zu lösen. Bei der neuen Raststätte auf dem Brennerpass nahmen wir das Mittagessen ein. Nach einem Missgeschick des Tourleiters, landeten wir in Sterzing anstatt in der Ausfahrt irrtümlich auf einem riesigen LKW-Parkplatz. Weiter ging es auf der Hauptstrasse bis nach Brixen. Im Pustertal legten wir unsere dritte Pause ein. Nach der Fahrt durch das schöne Lesachtal kamen wir um 17:15 Uhr, nach 430 km, im Hotel Kürschner in Kötschach-Mauthen an, wo uns die restlichen zwei unserer Gruppe in Empfang nahmen.
Am Sonntagmorgen, nach einem ausgiebigen Frühstück, verliessen wir das Hotel um 9:15 Uhr. Nach der kurvenreichen Strecke über den Gailbergsattel fuhren wir der Drau entlang bis nach Greifenburg. Über eine tolle Strecke erreichten wir den auf 930 m liegenden Weissensee, bei dem wir den ersten Halt einlegten. Via Hermagor und beim Presseggersee vorbei ging es nach Hohenturn, dem äussersten Punkt unserer Tour. Bei Tarvisio überquerten wir die Landesgrenze nach Italien. Auf der Hauptstrasse, dem Fellafluss entlang, erreichten wir nach dem Mittagessen, welches wir in Carnia eingenommen hatten, Tolmezzo. In Villa Santina verliessen wir die Hauptstrasse und fuhren auf steilen und sehr schmalen Strassen Richtung Comeglians. Auf einer weiteren schmalen aber schönen Nebenstrasse ging es nach Paluzza. Zum Abschluss dieser Tour gönnten wir uns noch den schönen und sehr kurvenreichen Plökenpass, der uns zum Hotel führte. Da wir früh im Hotel eintrafen, genossen einige das Aussenpool, das inliegende Felsenbad oder eines der vielen Wellnessangebote. Vor dem Abendessen lud uns das Hotel noch zum Empfangsapéro ein.
Am Montagmorgen fuhren wir auf Haupt- und Nebenstrassen, entlang dem Gailfluss, Richtung Hermagor und Villach. Beim schönen Faakersee war unser ersten Halt. Weiter ging es nach Velden am Wörthersee. Nach Feldkirchen gab es eine Tourkorrektur um Gnesau zu erreichen, wo wir bei herrlichem Wetter das Mittagessen einnahmen. Via Bad Kleinkirchheim erreichten wir die Uferstrasse des Millstättersees. Die Höhenstrasse führte uns dann nach Spittal an der Drau. Auf der Schnellstrasse erreichten wir via Greifenburg den Ausgangspunkt für die tolle und rasante Gailbergsattelstrasse, die uns wieder zum Hotel führte.
Da wir beabsichtigen, täglich eine Motorradtour durchzuführen, entschied sich der Tourenleiter, am Dienstag wieder einmal die wunderschöne Nockalmstrasse zu befahren. Da diese Strasse Mautpflichtig ist, lösten wir ein Kombiticket, das uns noch berechtigt, an einem anderen Tage weitere Mautstrecken zu befahren. Auf der Passhöhe war es gerade 7 Grad. Dunkle Wolken verrieten nichts Gutes. Erstaunlicherweise wurden wir auch an diesem Tag vom Regen verschont. In Gmünd verliessen wir die Hauptstrasse um über die tolle Maltahochalpenstrasse den Kölnbreinstausee mit der höchsten Staumauer (200 m) Österreichs zu erreichen. Im Bergrestaurant mit herrlichem Rundumblick nahmen wir das Mittagessen ein, um gestärkt wieder die Rückfahrt anzutreten. Da nach Kötschach nicht so viele verschiedene Strassen führen, nahmen wir wieder die Schnellstrasse Spittal Lienz. Auch an diesem Tag schlossen wir die Tour mit der Gailbergsattelstrasse ab. Nach dem wiederum sehr feinen Nachtessen führte die Hotelchefin eine Weindegustation durch, an der einige Clubmitglieder teilnahmen. Für diese Durchführung möchten wir uns an dieser Stelle bestens bedanken.
Der Mittwoch stand im Zeichen der Pässefahrten. Start war, wie jeden Tag, um 9 Uhr. Auf einer Nebenstrasse ging es Richtung Hermagor. In Jenig bogen wir ab auf die Karnische Dolomitenstrasse, um den Nassfeldpass zu überqueren bis Pontebba. Nach rund 15 km verliessen wir in Raccolana die italienische Schnellstrasse und bezwangen den Sella Nevea-Pass. Weiter ging es entlang des Lago Del Predil und später überquerten wir die slowenische Grenze sowie den Predil-Pass. Leider war die kurvenreiche und kühn angelegte Mangartstrasse, hinauf zum höchst anfahrbaren Punkt (2'055 m) in den Julischen Alpen, gesperrt. Schade, dass uns dadurch eine aussergewöhnliche Aussicht verwehrt wurde. In Bovec angekommen ging es ins wunderschöne Trentatal. Am Ende dieses Tals erreichten wir endlich die erste von fünfzig Haarnadelkurven bis nach Kranjska Gora. Auf dem den VMC-Mitgliedern bestens bekannten Vrsic-Pass (1'600 m) legten wir einen Halt ein. Kurz danach stand bereits ein älterer Mann bei uns, der von jedem Töfffahrer ein Euro fünfzig wollte. Da er merkte, dass wir weiterfahren wollten, war er bereit, für alle Motorräder lediglich noch fünf Euros einzukassieren, womit ich einverstanden war. Dann schwang er sich auf sein Velo und verschwand!! Auch der Wurzenpass, mit seinen 18 % Steigung und Gefälle dufte nicht fehlen. Via Villach, Hermagor, Presseggersee und Weissensee durfte auch heute der Gailbergsattel nicht fehlen, der zu unserer Hausstrecke wurde. Was für ein toller Tag. Nach dem Nachtessen setzten wir uns zusammen, um Vorschläge für die nächsten Clubferien entgegenzunehmen. Ein Organisator konnte dabei leider nicht gefunden werden.
Am Donnerstag fieberten wir der Grossglockner-Hochalpenstrasse-Tour entgegen. Da ursprünglich vorgesehen war, auf dem Rückweg die Felbertauernpassstrasse zu überqueren, mussten wir von diesem Vorhaben abkommen, da diese Strecke wegen eines gewaltigen Felssturzes, gesperrt ist. Aus diesem Grund hatten wir Zeit und verliessen oberhalb von Heiligenblut die Passstrasse, um auf der Gletscherstrasse die 2'370 m gelegenen Kaiser-Franz-Josef-Höhe zu erreichen. Wir genossen die Aussicht auf die Pasterze, den grössten Gletscher Österreichs und den Grossglockner mit 3'798 Meter höchster Berg Österreichs, sowie die verschiedenen Themen-Ausstellungen. Nachdem sich alle Tourenteilnehmer wieder getroffen hatten, ging es weiter zum Bergrestaurant auf 2"500 m. Nach dem Mittagessen fuhren einige noch auf die Edelweisspitze, um den fantastischen Ausblick zu geniessen. Im Hintergrund konnte man unter anderem auch den Zellersee erkennen. Das nächste Ziel war die Zahlstelle bei Fusch. Dort angekommen gab der Tourenleiter die angekündigte Überraschung bekannt. Als Dankeschön, dass alle Fahrer sich steht"s zuvorkommend und diszipliniert verhalten haben, konnte frei und ungezwungen bis zur Zahlstelle oberhalb Heiligenblut gefahren werden, was mit grosser Freude angenommen wurde. Da jedoch ein Tourenskifahrer einen Schneerutsch auslöste, der die Strasse verschüttete, musste eine kurze Pause eingelegt werden. Schneepflug und Schneefräse legten die Strasse rasch wieder frei. Diese Freifahrt wurde so genossen, dass beim Kaffeehalt in Heiligenblut noch viel darüber gesprochen wurde. Glücklich und zufrieden kamen wir im Hotel wieder an und genossen danach noch die verschiednen Bäder sowie die tolle Gartenanlage.
Mit der Freitagstour führte uns Alex zu zwei weniger bekannten Kärtner Ausflugszielen. Zuerst steuerten wir die Goldeck-Panoramastrasse an. Diese führt von Spittal an der Drau auf den Goldeck. Die Auffahrt auf 1895 Meter bot uns herrliche Ausblicke auf die Nockberge, die hohen Tauern, den Millstätter See und das Drautal bis nach Villach. Nach dem wohlverdienten Kaffeehalt, bei dem uns der Wirt noch die umliegenden Berggipfel nannte, nahmen wir den Weg zu unserm nächsten Ziel unter die Räder. Wir folgten auf breiten, verkehrsarmen Strassen der Drau nach Villach und bogen dort auf die Villacher Alpenstrasse ab. Sie bot uns eine herrliche Auffahrt, vorbei am grössten Bergsturzgebiet der Ostalpen, auf eine Höhe von 1732 Metern. Oben angekommen konnten wir eine traumhafte Aussicht auf die Julischen Alpen, die Karawanken und die Kärntner Seenplatte mit Ossiacher-, Wörther- und Faaker See geniessen.
Am Samstag, um 8:30 Uhr, verliessen wir mit einem weinenden und lachenden Auge unser ganz tolles Hotel in Kärnten um die Rückfahrt, auf dem fast gleichen Weg wie die Hinfahrt, anzutreten. Nach 436 km verabschiedeten wir uns um ca. 17:15 Uhr beim Rastplatz Bergsboden. Rückblickend und aufgrund von den positiven Äusserungen der Teilnehmer kann ich als Tourenleiter festhalten, dass diese Ferien sehr positiv ausgefallen sind. Das sehr gute Schlemmer-Schlank-Hotel Kürschner, das hilfsbereite Personal und die ausgezeichneten, reichhaltigen und abwechslungsreichen Mahlzeiten trugen dem Gelingen der diesjährigen VMC-Ferien selbstverständlich sehr viel bei. Dieses Hotel ist sehr empfehlenswert. Dass wir wieder nach total 2"450 km und ohne Regen gesund und ohne Pannen heimgekommen sind, zeigt, wie gut und diszipliniert diese zwanzig Teilnehmer harmonisiert haben. Ein spezieller Dank geht an Alex, der täglich (ausser am Freitag, da er seine Tour selbst anführte) als Schlussfahrer die Truppe zusammengehalten hat und mich dabei ausgezeichnet unterstützt hat.
Organisator und Tourenleiter Daniel Harder