Clubferien Gardasee 01.09.2012
Am 1. September 2012, um 08.15 Uhr machten sich 8 Unentwegte auf 7 Motorrädern bei nasskalter Witterung
auf den Weg nach Manerba del Garda zu unseren Clubferien. Bereits Richtung Chur öffnete sich der Himmel
und wir konnten bei fast trockener Strasse den ersten Kaffeehalt in Bivio machen um uns wieder aufzuwärmen.
Die Sonne begleitete uns meistens über die zwei Pässe. Da wir ab Näfels mit den Regenklamotten unterwegs
waren, um uns vor der Kälte zu schützen (Julier 1,5 Grad und Bernina 2.5 Grad) brauchten wir diese gegen den
Regen erst ab der Grenze. Die Mittagspause gönnten wir uns in Edolo. Bei schwachem Regen fuhren wir Richtung
Lago D"Iseo. Nach den vielen und stinkigen Tunnels wurden wir mit einer sehr schönen und kurvigen Strecke belohnt.
Vor Brescia gab es den nächsten Kaffeehalt. Um 18:15 Uhr erreichten wir das Drei-Sterne-Hotel Splendid Sole in
Manerba del Garda, beim Gardasee, wo wir durch das freundliche Personal herzlich empfangen wurden.
Am Sonntag, bei herrlichem Wetter, führte Daniel die Truppe via Desenzano und Peschiera auf Nebenstrassen
Richtung Norden über tolle, enge und sehr kurvige Bergstrassen bis auf 1'622 m. In Riva del Garda wurde uns,
direkt am See ein feines Mittagessen serviert. Danach ging es zuerst auf der Uferstrasse entlang Richtung den
Dörfern Villa, Arias, Pregasio und Prabione, die hoch über dem Gardasee liegen. Von dort aus hatten wir einige
Male eine herrliche Aussicht auf den See und die Umgebung. Da die Zeit schon etwas vorgeschritten war, entschied
ich mich, einen weiteren Abstecher zum Lago D"Iseo wegzulassen, damit unsere Wasserratten noch das schöne
Outdoor-Pool geniessen konnten.
Für den Montag nahmen wir uns vor, Verona zu besichtigen. Kurz zuvor montierten wir die Regenkleider. In Verona
selbst fanden wir in der Nähe, dank Hilfe verschiedener Personen, eine günstige Möglichkeit, unsere Motorräder in
einer Tiefgarage zu parken, wo wir uns umziehen konnten. Mit einem Citybus besichtigten wir Verona und liessen
uns via Kopfhörer über die Geschichte und die verschiedenen historischen Gebäude informieren. Wegen des
schlechten Wetters konnten wir leider nicht das Hochdeck des Busses benutzen. Während dem Mittagessen öffnete
der Himmel seine Schleusen mehrmals. Es regnete in dieser Zeit so stark, dass sich kein Mensch mehr auf die Strassen
traute. Die Ausfahrt aus der Tiefgarage wurde von einer strengen Kontrolleurin überwacht. Sie achtete penibelst darauf,
dass auch alle einzeln aus der Garage ausfuhren. Wir müssen Engel sein, denn als wir uns auf den Rückweg ins Hotel
machten, schien wieder die Sonne und es wurde unangenehm schwül.
Da es am Dienstagmorgen wieder regnete, entschlossen wir uns, mit einem Taxi zum Einkaufscenter Il Leone in
Desenzano zu fahren. Dieses Center ist das Grösste am Gardasee. 120 Geschäfte findet man auf den 300'000 m2.
Einige, die noch Platz auf dem Motorrad hatten, konnten es nicht lassen, einzukaufen. Um 15 Uhr wurden wir wieder
abgeholt und zum Hotel zurückgefahren. Einiger von uns besichtigen dann noch die Überreste der Burg Rocca und
das Museum, das auf einer Anhöhe in der Nähe des Hotels liegt. Zurückgekommen begrüssten wir die Nachzügler
Dieter und Lisbeth.
Am Mittwoch starteten wir um 9 Uhr, mit dem Leader Daniel, zur nächsten Tour Richtung Nord-West. Über diverse
Strassentypen steuerten wir Brescia an. Nach Caino erfrischten wir uns bei einem Kaffeehalt bei einem schönen
Aussichtspunkt. Schöne und kurvenreiche Strassen führten uns bis nach Lavone, wo wir links Richtung Val Palot und
Fraine auf eine herrliche Strecke abbogen. Anfänglich kam es zwar wegen einer fast Offroad-Strecke zu gewissen
Schwierigkeiten, aber schlau wie wir nun mal sind, haben wir gewendet und eine viel bessere Strasse gefunden. Etwas
unterhalb dieser Strasse sahen wir plötzlich ein unscheinbares Restaurant, wo wir von "Mama" ausreichend und
fürstlich verpflegt wurden. Kurz nach der Mittagspause, wurden wir von einer Regenwand überrascht und so ging es
auf nasser Strasse weiter. Von Pisogne bis Esine kamen wir zügig voran, bevor es wieder in die Berge und über Pässe
ging. Kurz vor der Passhöhe ging bei Monika"s Motorrad das Benzin aus. Dank einer Handbenzinpumpe wurde Alex zum
Treibstoffspender. 3 km vor der nächster Tankstelle war auch diese Spende verbraucht. Dank eines uns zur Verfügung
gestellten Kanisters, den wir erst füllen mussten, konnte Monika wieder weiterfahren. Wegen diesem Vorfall suchen wir
einen Spender für eine Tankuhr zum Nachrüsten ihres 21jährigen Motorrades. Auf der Weiterfahrt gerieten wir wieder
in ein sehr heftiges Gewitter. Die Strasse verwandelte sich fast zu einem Fluss. Glücklich erreichten wir, kurz vor dem
Nachtessen, unser Hotel.
Um 9 Uhr starteten wir am Donnerstag zu einem wunderschönen und ganz trockenen Tag. Daniel führte uns auf die
Ostseite des Gardasees. Auf Nebenstrassen umfuhren wir Desenzano und Peschiera. In Castelnuovo del Garda bogen
wir ab in die verschiedenen Täler des Monti Lessini Gebietes. Die tollen Strassen in diesem Gebiet waren ein Lecker-
bissen. Glücklich und begeistert kehrten wir wieder ins Hotel zurück. Die einen genossen das Pool, die anderen löschten
den Durst in der hoteleigenen Gartenwirtschaft. An diesem Tag kletterte das Thermometer von 16 bis auf 33 Grad.
Mein Vorschlag, den Freitag etwas ruhiger anzugehen, folgten sechs Clubmitglieder. Nach dem Frühstück besuchten
wir zuerst den wöchentlichen Markt im Ort. Ein Stand mit sehr schönem Porzellangeschirr hat es Monika angetan. Man
hätte meinen können, sie wäre mit dem Auto gekommen. Wir konnten uns nicht richtig vorstellen, wie sie dies alles mit
nach Hause nehmen wird. Mit den Motorrädern fuhren wir zur Halbinsel Sirmione, die zwischen Desenzano und Peschiera
liegt. Nach dem Mittagessen schlenderten wir durch die Gässchen. Mit einem Touristenzügli fuhren wir zum äussersten
Punkt dieser Halbinsel, um die Überreste Grotte de Catullo (Sanatorium + Thermalbad) zu besichtigen und den
herrlichen Ausblick zu geniessen. Alex, an diesem Tag Tourenleiter, unternahm mit drei weiteren Kollegen eine tolle
Tour. Seine Tour führte zuerst dem Garda-See entlang bis nach Gargnano. Dann auf den Uferstrassen des Lago di
Valvestino und dem Lago d"Idro bis nach Ponte Caffaro und hinein ins Valle del Caffaro. In Sarezzo links Richtung
Fontana, San Faustino, Barghe, Arveaco, Garardo und wieder zurück ins Hotel. Die Vierertruppe schwärmte über
diese tolle Tour. Nicht geklärt werden konnte, wie gross die Steine (von Faustgross bis 40 cm Durchmesser) auf der
Offroad-Strecke nun waren. Vielen Dank Alex für diese tolle Tour.
Im Verlaufe der Ferienwoche machte Toni den Vorschlag, anstatt die vorgesehene Rückfahrt, über Meran zu fahren,
um im sehr bekannten Restaurant Forst das Mittagessen einzunehmen (vorwiegend die legendäre Schweinshaxe).
Dies war eine gute Entscheidung und es waren nur wenige Kilometer mehr. Die Route führte uns zuerst entlang des
Gardasees bis Riva. Über tolle Landstrassen erreichten wir Trento, Bozen und Meran. Um ca. 12:30 Uhr kamen wir im
Forst an. Weiter ging es dann via Vinschgau, Ofenpass und Flüelapass bis nach Küblis, wo wir uns, nach einem
ungewollten Zwischenhalt, um ca. 17:15 Uhr verabschiedeten.
Aufgrund der Reaktionen der Teilnehmer kann ich mit guten Gewissen festhalten, dass dies wieder tolle Clubferien (unfallfrei und total 1"954 km) gewesen sind. Auch über das Hotel und vor allem über das sehr freundliche und
hilfsbereite Personal kann nichts Nachteiliges gesagt werden. Dass nicht jedem jedes Essen gepasst hat, muss so
akzeptiert werden.
Tourenleiter Daniel Harder