Ab in die Höhe 16.08.2014
Der VMC Linthal geht in die Höhe
"ab in die Höhe" lautete das Motto der diesjährigen Sommertour des VMC Linthal und führte nach Niederthai, hoch über dem Ötztal.
Im Sommer sollte man mit dem Töff in der Höhe herumfahren da dort die Temperaturen angenehmer sind, ist die Ansicht von Tourenleiter Alex Hager. Deshalb hat er im Frühling diese Tour zusammengestellt und nicht damit gerechnet dass dieser Sommer bis jetzt eher herbstlich ist.
Trotzdem trafen sich am nassen Morgen des 16. August 7 Biker und 2 Sozia guten Mutes in Näfels. Unser Wetterfrosch Heiri prophezeite uns, dass nach dem Znünihalt die Regenkleider nicht mehr gebraucht werden und er sollte Recht behalten
Wir starteten die Motoren und fuhren auf der Autobahn nach Chur. Und schon nach Zizers trocknete die Strasse ab und die Wolkendecke lichtete sich. So konnten wir die Kurven hinauf auf die Lenzerheide trocken und recht zügig unter die Räder nehmen und uns schön warmfahren. In Lenz bogen wir links ab, und bei der Einfahrt in Brienz/Brinzauls bot uns der sich lichtende Nebel um die Kirche ein mystisches Bild, wie aus einer nordischen Sage. Weiter gings hinunter ins Landwassertal und gleich wieder hinauf zum Albulapass. Kurz vor Bergün wurde der erste Boxenstopp eingelegt und, wie vorhergesagt, die Regenschütze verstaut. Schön aufgewärmt fuhren wir weiter der Albula entlang über den gleichnamigen Pass, bei kühlen 3 C, ins Engadin und cruisten hinunter nach Zernez um da ab zum Ofenpass abzubiegen. Die Strasse durch den, heuer 100 Jahre alten, Nationalpark ist immer wieder ein Genuss, auch für die Nase. In Sta. Maria nahem wir den Aufstieg zum Umbrail, mit 2503 Metern der höchste Pass der Schweiz, in Angriff. Im Gasthof Alpenrose folgte der zweite Einkehrschwung und wir konnten die wunderbare Aussicht zurück zum Ofenpass und über das Münstertal geniessen. Flott ging es über die Grenze und kurz darauf die letzten Kurven hinauf zum Stilfserjoch, mit 2757 Metern der höchste Übergang der Ostalpen. Das bunte Treiben auf der Passhöhe liessen wir links liegen und widmeten uns den 47 anspruchsvollen Kehren die uns die Abfahrt bot. Wir kamen zügig voran, dank wenig Verkehr, doch dieser hatte teilweise Recht Mühe auf dieser Strasse im Stelvio-Nationalpark und musste genau beobachtet werden. Wir fuhren, bei jetzt angenehmen Temperaturen, weiter durchs Vinschgau zum Brauereigasthof Forst, wo im vollen Gastgarten ein emsiges Treiben herrschte. Wir liessen uns Haxen, Würstel, Knödel oder eine Suppe schmecken und stärkten uns für die Weiterfährt. Durch Meran und das Passeiertal führte unser Weg zum Timmelsjoch, mit 2509 Metern der höchste Pass Österreichs, der das Passeier- mit dem Ötztal verbindet. Wir cruisten durch das Ötztal nach Umhausen. Dort schraubt sich eine flüssig zu fahrende Strasse auf 1560 Meter ins malerische Almdorf Niederthai, wo wir im Berghotel Falknerhof, einem top Familien-, Wander und Bikehotel mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis, freundlich empfangen wurden. Beim Apres-Bike an der Bar stiess dann auch unser Nachtarbeiter Bruno zu uns. Nach dem feinen Nachtessen und der Pflege der Kameradschaft gabs relativ früh schon Nachtruhe.
Der neue Morgen empfing uns mit blauem Himmel, viel Sonnenschein und frischen 4 C. Nach einem reichhaltigen Frühstück starteten wir wieder die Motoren, fuhren hinab ins Öztal, dann gleich hinüber ins Pitztal und über die Pillerhöhe ins Kaunertal. Dort bogen wir auf die Kaunertaler Gletscherstrasse ab. Diese führt von Feichten über 26 Kilometer und 29 Kehren an den Rand des ewigen Eises auf eine Höhe von 2750 Metern. Auf der Terrasse des Gletscherrestaurants genehmigten wir uns eine erste Stärkung und liessen uns vom schönen Wetter und dem herrlichen Bergpanorama beeindrucken. Auf der Rückfahrt genossen wir nochmals die vielen Serpentinen und Kurven bevor wir ins Inntal einfuhren. Vor der Grenze bogen wir ab und kamen über Spiss nach Samnaun. Nachdem die Tanks von uns und unseren Maschinen gefüllt waren führte unser Weg auf der Schweizer Seite hinunter ins Unterengadin und zügig weiter nach Susch und über den Flüela nach Davos. Danach cruisten wir das Prättigau hinab, bogen auf die, verstopfte, A13 ein und fuhren weiter zum Rastplatz Bergsboden. Dort fand diese wunderschöne Sommertour ihren offiziellen Abschluss.Alex Hager