Tessintour 11.-11.10.2015
Tessiontour 10./11. Oktober 2015
Am frühen Morgen des 10. Oktobers trafen sich fast alle Teilnehmer in Näfels ein, um zusammen loszufahren. Ein Gruppenmitglied musste noch arbeiten und konnte daher erst später abfahren. So starteten 7 Motorräder mit total 9 Personen die Tour um 08:00 Uhr Richtung Chur, zuerst bis Reichenau via Autobahn, danach in Richtung Flims Laax abbiegend. In Disentis wärmten sich alle bei einem ersten Halt und feinem Kaffee und Gipfeli nach den morgens bereits kühleren Temperatur auf. Wohl gestärkt und bei sonnigem Wetter nahmen wir als nächstes den Lukmanier in Angriff. Sobald der Sattel des Passes bewältigt war, befanden wir uns im eigentlichen Zielgebiet der Tour und fuhren die Valle di Blenio ausgiebig aus. Eindrücklich begrüssten uns in jedem Dorf und teilweise auch ausserhalb der Dörfer die allen wohlbekannten charakteristischen Steinhäuser (Rustici). Weiter talwärts, entlang der Rivera und Magadinoebene wechselte das Bild, denn die Häuser werden zunehmend moderner und farbenfroher. Gleichbleibend begleitete uns dennoch die einladende, mediterrane Vegetation, welche in dieser Jahreszeit auch sehr farbenfroh erscheint.
Das Mittagessen nahmen wir am Lago di Locarno/Lago Verbano in Vira Gambarognio ein. Nach dieser Stärkung nahmen wir auf engen, extrem kurvenreichen Strassen in unendlichen Wäldern mit bereits vielem Laub und nasser Strasse die Alpe di Neggia unter die Räder, passierten Indemini und fuhren nach dem Grenzübergang zu Italien weiter Richtung Luino. Hier meldete sich der Spätsommer nochmals, denn bei etwas über 20 C hatten wir bereits das Gefühl von Überhitzung. Zurück im Tessin durchquerten wir das Gebiet des Malcantone, wo wir uns in Miglieglia mit Walti und Ruedi trafen, die mit dem Velo unterwegs waren. Der Weg zum Hotel war nicht mehr lang, aber spannend und eindrücklich, denn die Strasse von Arosio nach Gravesano ist auch talwärts immer eine kleine Herausforderung. Wir erreichten das Hotel Vezia gegen 17:15 Uhr, so dass wir eine kleine Erfrischung von innen (obligates Bierchen) und aussen (empfohlene Dusche) genossen, bevor wir zum Essen in eine nahegelegene Pizzeria gingen.
Der Sonntag begann etwas später als der Samstag. Wir fuhren nach einem ausgiebigen Morgenessen um 09.00 Uhr los um den Lago die Lugano/Lago Ceresio zu umrunden. Zuerst befuhren wir aber von unten nach oben die Kurven von Gravesano, nur um uns etwas aufzuwärmen, und weil es wie gesagt immer Spass macht, nach Arosio hoch, um dann in Richtung Ponte Tresa, weiter nach Porto Ceresio, Riva San Vital und Melano zu fahren. Danach wurde die Strecke noch enger die Kurven zahlreicher, denn wir fuhren nach Arono, wo wir die Grenze wiederum nach Italien Richtung Porlezza überquerten. In Porlezza genehmigten wir uns - nach italienischer Manier - den Espresso an der Bar. Es tat gut.
Die Weiterfahrt war etwas weniger abwechslungsreich: Wir fuhren auf der Schnellstrasse zum Comersee, das heisst nach Menaggio, dann Gravedona, um zur Mittagspause in Chiavenna zu sein. An der Kreuzung im Ortszentrum, bei der Abzweigung Richtung Splügenpass, genossen wir das letzte italienische Essen, bevor es dann galt, den letzten Pass der Tour zu bewältigen. Nach dem Dorf Splügen ging die Rückfahrt zu Beginn auf der A13 weiter. Ab Andeer nahmen wir die Hauptstrasse bis zu unserem letzten Halt für das obligate Glacé in Chur. Nach dieser Kaffeepause gestärkt und das Ziel vor Augen, führen wir alles über Autobahn bis zur Verabschiedung auf dem Bergboden.
Renzo Guidicelli