Clubferien 19.-26.09.2015
Clubferien 2015 der VMC Linthal unterwegs in den Dolomiten
Die diesjährigen Clubferien verbrachte der VMC Linthal in den italienischen Dolomiten. 14 Töfffahrer, 1 Töfffahrerin, 2 Sozia und 2 Velofaher konnte Tourleiter Alex Hager dazu begrüssen.
Die Clubferien 2015 führten den VMC Linthal in die Dolomiten. Die Dolomiten sind eine Gebirgskette der südlichen Kalkalpen. Sie verteilen sich auf die Regionen Trentino-Südtirol und Venetien und gehören seit 2009 zum UNESCO Weltnaturerbe. Charakteristisch für die Dolomiten ist der abrupte Wechsel zwischen sanft gewellten Alpen und den darauf sitzenden steilen Riffen aus Kalkstein und Dolomit. Die Dolomiten tragen ihren Namen vom französischen Geologen Dolomieu.
Die Anreise am Samstag führte uns über den Flüela- und Ofenpass zum obligaten Mittagshalt im Forst (Spezialität: Schweinshaxe). Auf direktem Weg erreichten wir dann unsere Basis für die nächste Woche und wurden Hotel Condor in San Vigilio/Marebbe freundlich empfangen. Am Sonntag waren, die in den Sextner Dolomiten liegenden, drei Zinnen unser Ziel. Wir befuhren die 8 Km lange, mautpflichtige, im oberen Teil recht steile Panoramastrasse, und wurden mit einer herrlichen Aussicht für unsere Mühen belohnt. Nach dem Mittagshalt am Lago di Misurina, mit den Drei Zinnen im Hintergrund, wurde der Passo di Giau angesteuert. Dort bot sich uns ein eindrücklicher Ausblick auf die Marmolada und die Sellagruppe auf der einen und die Tofanagruppe auf der anderen Seite.
Die Montagstour führte uns in Richtung Süden in die Belluneser Dolomiten. Wir durquerten das wildromantische Valle del Mis und genossen die doch recht enge Strasse entlang des Lago di Mis mit unzähligen Kurven und einigen unbeleuchteten Tunnels. Ostwärts ging es am Dienstag, die Karnischen Dolomiten wurden angesteuert. Über Cortina und den Passo della Mauria erreichten wir Ampezzo, um dort die Strasse hinauf nach Sauris unter die Räder zu nehmen. Sauris ist eine deutsche Sprachinsel in Nordostitalien und bekannt durch seinen Rohschinken. Dieser sei einer der besten der Welt und von diesem wurde natürlich auch eingekauft. Beim Nachmittagshalt begegneten wir noch einer ehemaligen Glarnerin, die dort ihre Wanderferien verbringt.
Die Wetterprognose für den Mittwoch verhiess nichts Gutes und sie behielt Recht. So machten wir einen Ausflug nach Bruneck um den Wochenmarkt zu besuchen. Doch dieser wurde wegen Regen und starkem Wind einfach abgesagt. So schlenderten wir durch die idyllische Altstadt und konnten unseren Shoppinglust stillen. Bei der Rückfahrt mit dem Bus kamen uns Schneebedeckte Autos entgegen, und tatsächlich, in San Vigilio hatte es bis ins Dorf herunter geschneit, aber am Abend lichteten sich die Wolken bereits wieder.
Doch am Donnerstagmorgen war der Himmel immer noch bedeckt und zwischendurch regnete es leicht, aber der Wetterbericht sah eigentlich gut aus. So wurden um 9 Uhr trotzdem die Motoren gestartet und die Tour ging diesmal in nördlicher Richtung. Bei der Hinausfahrt durch das Valle di Marebbe schien es so, als ob die Wetterpropheten rechtbehalten. Die Wolkendecke lichtete sich leicht, das Licht wurde heller und die Strassen wurden trocken. Bei der Einfahrt ins Antholzenertal bot sich uns eine mystische Stimmung, Nebelschwaden lagen in der Luft und zogen die Berghänge hinauf. Kurz nach dem Passieren der Ampel am Antholzenersee, die Strasse zum Stallersattel ist von hier aus bis zur Passhöhe nur einspurig und wird mit einem Lichtsignal geregelt, setzte leichter Niederschlag ein und ein umkehren war nicht mehr möglich. So setzten wir unsere Fahrt bei feinem Schneeregen vorsichtig fort, mussten von den Bäumen gefallenen Schnee passieren und erreichten die Passhöhe auf 2052 Metern. Dort wurden wir mit +1 und einer Schneedecke, neben der Strasse, von ca. 10 cm empfangen. Einige unbeirrte liessen sich vom nasskalten Wetter nicht beirren und hielten die Szenerie mit den Töffs im Schnee bildlich fest. Bei der Abfahrt mussten wir noch einige Nebelschwaden durchqueren und legten bei der ersten Gelegenheit unseren ersten Einkehrschwung ein, bei dem immer noch eine ausgezeichnete Stimmung herrschte. Frisch aufgewärmt ging es danach weiter das Deffereggental hinaus, dann südlich bis Lienz und da bogen wir wieder ab ins Pustertal. Bei Leisach nahmen wir die gleichnamige Höhenstrasse unter die Räder. Diese bietet auf ihren rund 30 Kilometern herrliche Ausblicke ins Hochpustertal und, bei Sonnenschein, auf die Dolomiten. Beim Mittagshalt im Hotel Pfleger in Anras öffnete der Wirt den Trocknungsraum und wir konnten unsere feuchten Kleider und Handschuhe trocknen lassen, und das Essen war auch noch ausgezeichnet. Gestärkt fuhren wir zurück nach Italien und machten noch kurz einen Abstecher zum romantisch gelegenen Pragser Wildsee. Dieser smaragdgrüne Bergsee wird auch "Perle der Dolomitenseen" genannt und entstand durch einen natürlichen Staudamm nach einem Murenabgang.
Am Freitag stand dann der Höhepunkt unserer Ferien auf dem Programm, die 13 Pässe Tour, und auch das Wetter zeigte sich wieder von seiner besten Seite. Um 7.45 Uhr starteten wir die Motoren und fuhren, bei noch recht frischen Temperaturen, das Gadertal (Alta Badia) hinauf nach Corvara. Dort bogen wir ab zum Grödnerjoch und dann nur noch Genuss pur. Uns bot sich hier nochmals alles was die Dolomiten ausmacht. Unzählige Kurven, mächtige Berge und imposante Panoramen liessen unsere Herzen jubeln. Bei der Abfahrt von der Forcella Aurine kam uns eine Schafherde entgegen und wir mussten anhalten bis diese vorbei war. Doch das ging länger als gedacht. Immer mehr Tiere kamen uns entgegen, von den Grossen bis zu den kleinsten, bei einem war noch die Nabelschnur zu sehen. Der Hirte sagte, es seien um die 900 Tiere. Nach 363 Kilometern und 19 800 Höhenmetern kamen wir am Abend glücklich im Hotel an und genossen noch vor der Dusche das verdiente Bier oder Glas Wein.
Walti und Röbi haben die Dolomiten mit dem Rennvelo erkundet. Sie befuhren die bekannte Sella Ronde und auch die Strasse hinauf zu den Drei Zinnen. Sie wandelten da auf den Spuren von Beat Breu, der die Giroetappe 1982 hier gewann. Am Freitag führte ihre Königsetappe von Corvara über den Passo di Campolongo, Passo Giau, Passo di Falzarego und Passo di Valparolo zurück nach Corvara.
Nach den Tagestouren konnten wir uns im schönen Hallenbad, in der Sauna, an der Bar oder bei einer Massage entspannen. Am Morgen durften wir uns jeweils am reichhaltigen Frühstücksbuffet bedienen oder verschiedene Eierspeisen bestellen. Abends wurden wir dann aus der Küche richtig verwöhnt. Am Sonntag beim italienischen Abend und dem ladinischen Abend am Mittwoch wurden uns regionale Spzialitäten serviert. Am Freitag gabs feine Sachen vom Grill und an den anderen Tagen konnten wir aus vier verschiedenen Vor- und Hauptspeisen auswählen. Jedesmal war es ein Genuss für Auge und Gaumen. Die Abende liessen wir an der Bar bei interessanten Benzingesprächen und anderen intensiven Diskussionen ausklingen.
Am Samstag mussten wir uns schweren Herzens von der Familie Leimegger verabschieden. Mit dem Würzjoch wurde der letzte Dolomitenpass überquert. Über Bozen und Meran ging es heimwärts. Kurz nach Meran bekam Monis Hornet im stehenden Kolonnenverkehr zu heiss. So wurde im Forst ein verfrühter Mittagshalt eingelegt und bei der Hornet das Kühlwasser aufgefüllt. Erstaunlich flott konnten wir danach ohne weitere Probleme das Vinschgau hinauf zurück in die Schweiz fahren. Beim Bergsboden in Mels dankte Alex Hager allen für die tolle Kameradschaft und die Disziplin, so dass 2040 Kilometer unfallfrei zurückgelegt werden konnten. So fanden unvergessliche Clubferien ihren Abschluss, doch allen war klar: Dolomiten, wir kommen wieder.
Alex Hager